Kinderkonferenzen in den Gruppen – Partizipation (Beteiligung)
In der weiteren Entwicklung im Rahmen von Kita plus QM (Qualitätsmanagement), haben wir seit 2019 Kinderkonferenzen eingeführt. Hierbei geht es darum, Kinder an demokratischen Grundprinzipien heranzuführen und mit diesen Vertraut zu machen. Zudem sollen die Kinderkonferenzen Anerkennung und Würdigung der Rechte der Kinder sein.
In diesen Konferenzen können die Kinder Entscheidungen treffen die ihre Gruppe betreffen. Sie können ein Wunschessen auswählen, das Ziel eines Ausfluges, das Thema eins Festes, neue Regeln einbringen oder bestehende Regeln in Frage stellen, Beschwerden und Ideen einbringen (z.b. zur Raumgestaltung) und die Mitglieder des Kinderrates wählen. Alle diese Dinge geschahen teilweise schon früher im Morgenkreis der Gruppen. Doch durch die Kinderkonferenzen wird es insbesondere den pädagogischen Fachkräften, und vor allem den Kindern deutlich, wo Partizipation, also die Beteiligung der Kinder, im Alltag der Kindertagesstätte, erlebt und gelebt werden kann. Auch wenn die Vor- und Nachbereitungszeiten solcher Kinderkonferenzen aufwendig sind, ist es uns wichtig daran festzuhalten. Denn es war von uns eine bewusste Entscheidung, den Kindern Rechte im Alltag der Kindertagesstäte zu zugestehen und ihnen Freiräume zu schaffen, wo sie selbstbestimmt Entscheidungen treffen oder bei sie betreffende Themen mitsprechen und wählen können. Es ging uns hierbei auch darum Möglichkeiten zu schaffen, dass Kinder ihre Rechte auch erfahren und in der Praxis erleben können. Dies hat sehr viel mit Wertschätzung, Respekt und Anerkennung gegenüber den Kindern als vollwertige Menschen zu tun und unterstützt die Kinder dabei, später auch mündig zu sein. Eine Haltung der Fachkräfte, die von uns als Team nicht nur theoretisch erarbeitet wurde, sondern auch in der Praxis gelebt und spürbar ist.
Die Kinderkonferenzen finden in den beiden Gruppen zu unterschiedlichen Zeiten statt und beinhalten auch unterschiedliche Methoden. Dies liegt vor allem darin begründet, dass die Entwicklung der Kinder aufgrund ihres Alters, zwischen der Roten und der Blauen Gruppe sehr unterschiedlich sind, und somit unterschiedliche Methoden angewendet werden müssen. Gerade die Methode mit den Kindern demokratische Grundprinzipien und damit verbunden, auch ihre Rechte im Alltag klar zu beschreiben und auch anzuwenden, stellt uns alle vor eine große Herausforderung. So zum Beispiel wenn Themen aufkommen, die nicht erwartet wurden und ein Kinderrat mit Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren über gruppenübergreifende Themen Entscheidungen treffen soll.
Doch sowie die Kinder Erfahrungen mit Partizipation erleben, so erleben wir als Fachkräfte die tagtäglichen Dinge auch stets neu. Eine interessierte Haltung und die herausfordernden Elemente der Partizipation als Lernfeld anzuerkennen helfen uns, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Durch das reflektieren in Teamsitzungen gelingt es uns somit auch, neue Methoden zu entwickeln und uns, gemeinsam mit den Kindern, stets weiter zu entwickeln.
Die Themen und die Ergebnisse der Kinderkonferenzen können an den Pinnwänden der beiden Gruppen eingesehen werden.
Pascal Klein
Kindheitspädagoge B.A
Leitung der Kindertagesstätte Ixheim
Januar 2019