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Wir nehmen Kinder für voll!

Die Kinder sind unsere Zukunft, so hört man. Man meint damit die Sicherung unsere Rente, die Konkurrenzfähigkeit unserer Wirtschaft, den Vorsprung unserer Kultur und Gesellschaft. Deswegen müssen Kinder etwas werden. Muss man etwas aus ihnen machen – für unsere Zukunft. Aber Kinder sind auch – stellt euch vor! – ihre eigene Gegenwart. Sie sind nicht bloß für uns und unsere Zukunft da, sondern zuerst einmal für sich selber und weil der liebe Gott es gewollt hat. Sie müssen nicht erst etwas werden. Man muss aus ihnen nicht erst etwas machen, sondern sie sind schon etwas, nämlich die geliebten Kinder ihrer Eltern, die Kinder ihrer Liebe und Gottes geliebtes Kind.

Als Jesus von seinen Freunden gefragt wird:

„Wer ist der Größte in der Welt, wie Gott sie will?“, da stellt er ein Kind in ihre Mitte und sagt: „So müsst ihr werden. Wie ein Kind. Sonst ist eine bessere Welt nicht zu haben.“

Wie Kinder müsst ihr vertrauen, dass euer Wert als Mensch nicht an dem hängt, was ihr geschaff t habt und was ihr geworden seid, sondern dass ihr gewollt und geliebt seid. Wir nehmen in unseren protestantischen Kindergärten Kinder als Menschen für voll. Jedes Kind ist ein einmaliges Kind Gottes. Der liebe Gott hat es gewollt und mit ganz eigenen Gaben begabt. Die soll es entfalten und zur Blüte bringen. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ich ein Kind als unfertigen Menschen betrachte, aus dem erst etwas werden muss,

aus dem man erst etwas machen muss, dessen Wert davon abhängt, was er einmal leistet oder ob ich es als ganzen Menschen für voll nehme, weil der liebe Gott es gewollt hat und ihm helfe, seine Gaben zur Blüte zu bringen. Jesus sagt dann noch:

„Wer ein Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf.“

Das heißt, der sieht in jedem Kind einen guten Gedanken Gottes. Und wer aber einen dieser Kleinen daran irre macht, „für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am Tiefsten ist.“ Nachzulesen in der Bibel im Evangelium von Matthäus im Kapitel 18, Vers 1 bis 6.