Waldtage der Blauen Gruppe
Liebe Leser, wenn ich darüber nachdenke was mich in meiner Kindheit nachhaltig geprägt hat, dann kann ich mit großer Gewissheit behaupten, dass es die Zeit mit meinem Großvater war, in der mir unzählige Dinge über die Natur, die Tiere und über den Wald gezeigt und nahegebracht hat. Dieses Interesse, das Wissen und die Faszination trage ich heute als Erwachsener noch in mir. Daraus folgt, dass ich heute einen meiner Schwerpunkte in der pädagogischen Arbeit mit den Kindern in der Naturpädagogik sehe. Es ist mir ein großes Anliegen, den Kindern einen vielfältigen Zugang zur Natur zu ermöglichen. Nicht nur die Natur profitiert davon, wenn wir sie als schützenswert und wertvollen Raum ansehen. Auch die Kinder können sehr viel „mitnehmen“ und Respekt und Wertschätzung gegenüber den Pflanzen und Tieren erfahren. Zudem ist die Natur auch mit der Religionspädagogik verbunden. Stic
hwort: Schöpfung. Zudem haben nicht alle Kinder mal eben einen Garten oder einen Wald vor der Haustür. Die naturbelassenen Orte in den Dörfern und Städten nehmen ebenso ab. So hat kaum noch jemand einen wildwachsenden Garten, indem die Kinder als Naturforscher unterwegs sein könnten. Und dadurch fehlt vielen Menschen auch der Bezug zur Natur vor allem zu einem natürlichen Lebensraum von Pflanzen und Tieren. Diese Beweggründe führten uns in der Kindertagesstätte dazu, dass wir mit den Kindern der Blauen Gruppe regelmäßig in den Wald gehen möchten. Gut ausgestattet mit Bollerwagen, Sitzmatten, Bestimmungsbüchern, einer Plane gegen Regentropfen und vielen nützlichem Kleinod, sind wir bereits mehrere Male losgezogen. Wir haben schon festgestellt, dass die 
Natur nicht still steht und dass es viele Dinge zu entdecken gibt, wenn man nur genau hinschaut und sich die Zeit dafür nimmt. Von Woche zu Woche können wir Veränderungen auf dem Weg zu unserem Treffplatz erkennen, aber auch rund um unser Waldlager.
Für interessierte Eltern, versuchen wir einen kleinen Einblick über unsere Waldtage, mithilfe unserer sprechende Wand im Flur der Kita, zu ermöglichen.
Die Ziele der Waldtage hier noch einmal kurz dargestellt:
Natur erleben
Innerhalb weniger Wochen konnten wir den Wald mit mehreren Sinnen erleben. Die Kinder konnten Baumrinden tasten, den Farbwechsel der Blätter sehen, das Gezwitscher der Vögel und die Ruhe im Wald hören
und wir haben den erdigen Geruch des Waldes geschnuppert.
Natur erforschen
Wir haben verschiedene Dinge (wie z.B. Früchte der
Bäume, Zweige, Rinde,Blätter, Gräser, Wurzeln usw.)
betrachtet, beobachtet, verglichen und untersucht.
Über unsere Erkenntnisse tauschen wir uns miteinander
aus und man merkt, dass sich die Blicke auf Details
und die Aufmerksamkeit der Kinder, geschärft haben.
Auch die Begegnung mit Tieren weckte unseren Forschergeist.
Natur verstehen
Wir entdecken Zusammenhänge und verstehen Dinge,
die uns zuvor nicht bewusst oder bekannt waren.
Physikalische Gesetzmäßigkeiten ebenso wie chemische
Prozesse (z.B. was passiert mit den abgefallenen Blättern
oder heruntergefallenen Ästen usw.).
Natur nutzen
Wir haben mit unseren „Waldschätzen“ und großer
Kreativität Dinge hergestellt und einfallsreiche Ideen
umgesetzt. (z.B. Waldmandalas aus Naturmaterialien,
einen Waldtisch gebaut und ein Waldsofa hergestellt).
Natur schützen
Durch unser Projekt sensibilisieren wir die Kinder für den
Erhalt des Lebensraumes Wald. Denn nur was wir kennen,
können wir auch schützen.
Wir freuen uns auf die nächsten Monate und auf eine abenteuerliche, interessante und entdeckungsreiche Waldzeit mit ihrem Kind.
Ramona Oberle
Erzieherin in der Blauen Gruppe
